Demokratie braucht Medien, und Meinungen! Doch die sind in Deutschland knapp geworden, in jeder Hinsicht. Es gibt immer weniger Zeitungen. Und die Titel bzw Zeitungen, die scheinbar eine Vielfalt darstellen, hängen tatsächlich oft miteinander zusammen und kommen aus denselben Redaktionen.
Wer sich ganz im Norden der Bundesrepublik umschaut, wird gerade noch zwei voneinander unabhängige Tageszeitungen finden. Ganz im Süden ist die Situation besser, doch auch dort verschlingen große Zeitungen die kleineren. Konzentrationsprozesse mögen wirtschaftlich Erfolge zeigen, aber in den Medien schädigen sie die Demokratie.
Regionale Nachrichten schrumpfen. Wo noch vor zehn Jahren Redaktionen über die lokalen Ereignisse berichteten, gibt es heute, wenn überhaupt, gerade noch einen Dreizeiler.
Die Situation ist katastrophal für unsere Demokratie! Menschen fühlen sich ignoriert, da ihre Lebensumwelt und ihr Alltag kaum in den Medien auftaucht. Es entsteht der Eindruck, dass die Politiker “da oben” irgendetwas machen und entscheiden. Was hat deren Tun mit dem Alltag der Bürger zu tun? fragen sich so manche. – Es ist Aufgabe der lokalen Medien, hier die Verbindungen herzustellen, als Mittler zwischen Bürger im Alltag und den politischen Entscheidern. Das findet kaum noch statt. Der Groll der Wählenden steigt – sichtbar! Profiteure sind radikale Parteien.
Die Politik muss hier und jetzt dringend handeln! Modelle, wie eine regionale Medienlandschaft wieder funktioneren kann, gibt es z.B. in Dänemark.
Und Aufklärung ist nötig: Social Media sind KEIN JOURNALISMUS und ersetzen nicht die Mittlerrolle von gutem Journalismus. Aber den brauchen Wähler und Gewählte, dringend.
Wir brauchen wieder guten Journalismus, der die Wähler abholt, der verständlich, vielseitig, und interessant berichtet – und einordnet!