Zwischen Europa und China liegt die turk-sprachige Welt. Längst haben die türkischen TV-Soaps die Wohnzimmer von Zentralasien erobert. Man versteht sich zwischen der Türkei, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Kasachstan, und Kirgisistan. Die Türkei nutzt ihren Einfluss und zeigt ihre Verbindungen, früher und heute, zu einem Raum, mit dem sich auch Moskau eng verbunden sieht.
Die Turk-Staaten sind unabhängig. Aber die kulturellen Gemeinsamkeiten mit der Türkei reichen bis heute – in der Architektur, den Sprachen und auch in der Musik.
Das zeigten die Turk-Staaten an einem gemeinsamen Tag Anfang Juni, zu dem die Türkei und Aserbaidschan mit dem Forum Turksoy eingeladen hatten. Sie zeigten Beiträge der turk-sprachigen Welt zu Wissenschaft, Kultur, Musik und Kunst. Schon im Mittelalter hatte Zentralasien hervorragende Wissenschafter, Handwerker, Baumeister und Künstler.-
Jetzt wollen diese Länder wieder mehr zusammenarbeiten. Sie wollen die Transportstrecke zwischen China und Europa ausbauen. Sie wollen mehr Tempo auf dem so genannten mittleren Korridor. Der erhält neue Impulse. Und sollte die Nachbarschaft zu Armenien sich weiter entwickeln, könnte auch Armenien daran teilhaben und davon durchaus profitieren. Jetzt läuft der mittlere Korridor über Georgien. Und auf der westlichen Seite des Schwarzen Meeres über Rumänien und Ungarn.
Über Wirtschaft und Politik wurde nicht geredet. Eine Rolle spielt sie schon.
Wenig bekannt ist, dass elf europäische Länder Erdgas aus Aserbaidschan beziehen, darunter acht EU -Staaten. Auch Deutschland bekommt Erdgas aus Aserbaidschan. Seit der Erdgas-Krise 2022 sind es nochmals um 50% größere Mengen als zuvor.
Auffallend war, dass so gut wie kein Russisch gesprochen wurde, obwohl es für die meisten der Anwesenden die gemeinsame Sprache war und noch ist.
Doch: Es gibt neue Zeichen am Horizont.
Ein Konzert mit musikalischen Kostproben aus der Familie die Turk-Staaten zeigt die Vielfalt und zugleich die Verwandschaft.