Covid – und der Kaukasus

Wieder neue Regeln in der Corvin-19 Pandemie für Deutschland. Im Land von Plan und Analyse, in dem das Leben im Takt von Stunden, Minuten und Sekunden läuft, gelten jetzt wechselnde Taktung, Unplanbarkeit und Ungewissheit. Es ist normal: Pünktlichkeit gilt als typisch deutsche Eigenschaft. Was Freunde aus dem Kaukasus und Zentralasien bestaunen, ist für uns in Deutschland normal. Der Bus kommt auf die Minute pünktlich, ebenso die U-Bahnen und Fernzüge. “Wie macht ihr das?” Ist die oft gestellte Frage meiner Freunde und Bekannten aus der Region.

Jetzt allerdings ist Flexibilität gefragt, und das fällt uns in Deutschland schwer. “Wir fahren auf Sicht” heißt es von der Politik. Auch für sie ist das Regieren anders als gewohnt. Alle fahren auf Sicht, wie anders soll es in einer solchen Pandemie gehen, in der ein wenig bekanntes und unsichtbares Virus Pläne vernichtet und sich zeitlos durch die Länder bewegt?

Kaukasische Mentalität ist jetzt gefragt. Planen, na ja, aber vielleicht kommt es ganz anders. Bloß keine festen Vereinbarungen treffen. Und wenn doch, dann gleich mit einem “mal schauen, was kommt.” Und sonst mit Umsicht und Geduld, und von Tag zu Tag leben. Und Kaukasischen Gleichmut.  – Aber: Wie macht ihr das, ihr Georgier?

Hirte mit Schafen

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