Wohin, wenn nicht nach Afghanistan?

Polizisten und Richter, die aus dem eigenen Land fliehen, weil sie um ihr Leben fürchten – das gibt es nur selten. Doch es gibt sie. Sie kommen aus Afghanistan und sitzen jetzt mit ihren Familien in Usbekistan, wissen nicht vor und nicht zurück. In ihrem Heimatland warten die Taliban, die sie töten werden. Außerhalb von Afghanistan, wo die Geflüchteten in Sicherheit sind, finden sie keine Arbeit, haben kein Geld, keine Wohnung, kein Leben.

Wer kümmert sich um diese Menschen, die für ihren Staat und die mit ihm Verbündeten gearbeitet haben? An wen können sie sich wenden? Unter ihnen sind Ingenieure und Ärzte, junge Menschen mitten in der Ausbildung und solche, die nur mit der Familie überleben können.

Die Staaten, die in Afghanistan über viele Jahre  mit ihnen gearbeitet haben, in NATO, ISAF, BND  und anderen, haben eine Pflicht, sich zu kümmern. Sie sollten ihnen zumindest eine Anlaufstelle  bieten, wo sie Rat bekommen, wie es für sie weiter gehen kann. 

Usbekistan gewährt ihnen vorübergehend die Erlaubnis, sich im Land aufzuhalten, aber nur für begrenzte Zeit. Und wenn schon die in Afghanistan zuvor engagierten Staaten Land und Leute verlassen haben, dann sollten sie zumindest jetzt Usbekistan unterstützen, den Geflüchteten und ihren Familien aus humanitären Gründen mit Rat um Tat zur Seite zu stehen!

Wir dürfen nicht wegschauen!

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