Goldene Brücke Deutschland Kasachstan

Der kasachische Präsident Kassym-Zhomart Tokayev besuchte in der vergangenen Woche Berlin. Er wolle eine “goldene” Brücke zwischen Deutschland und Kasachstan errichten, erklärte er in seiner Ansprache vor rund 300 Gästen bei der 28. Sitzung des Berliner Eurasischen Wirtschaftsklubs in Berlin am 6. Dezember. Die goldene Brücke gilt im doppelten Sinn: Zum einen zwischen Kasachstan und Deutschland, zum anderen auf der neuen Seidenstrasße zwischen Europa und Asien. Der im März in das Präsidentenamt gewählte Nachfolger von Präsident Nursultan Nasarbayev hat bereits als Außenminister lange Erfahrungen im Ausland gesammelt.

Schon seit mehreren Jahren gibt es gute Kontakte zwischen beiden Ländern. Die waren nicht immer ungetrübt, gewisse Zeit sogar schwierig. Mit dem Besuch des neuen Präsidenten, dem ersten Besuch in Europa seit seinem Amtsantritt, schlägt Präsident Tokoyev ein neues Kapitel in den Beziehungen beider Länder auf.

Bei seinem Besuch empfingen ihn zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft: Bundeskanzlerin Merkel, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler sowie den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder. Ebenso standen Gespräche mit zahlreichen Vertretern der Wirtschaft auf dem Programm.

In seinen Gesprächen betonte der Präsident die guten Verbindungen zwischen Deutschland und Kasachstan. Er wies auf die neuen Entwicklungen in Kasachstan hin: Neuerungen in der Sozialgesetzgebung, weitere Privatisierungen und zahlreiche Infrastrukturprojekte. Er hoffe, dass die Zusammenarbeit beider Länder in Wirtschaft und Politik weiter intensiviert werde.

Für die deutsche Wirtschaft brachte er neue Vergünstigungen für investitionen in Kasachstan mit – am Nikolaustag! Besonders wichtig seien Investitionen im Bereich der “Green Economy”, im Wassermanagement und im Tourismus. Hervorgehoben wurden auch wichtige Investitionen in der Landwirtschaft sowie in Spitzentechnologien. Für neue Investitionen stellte der Präsident Steuerfreiheit in den Sonderwirtschaftszonen für deutsche Firmen in Aussicht. Außerdem sollten deutsche Unternehmen schnell und vereinfacht Grundstücke erwerben können.

In der Politik setzt der neue Präsident die auf Stabilität ausgerichtete Politik seines Vorgängers Nursultan Nasabajew fort. Gleichzeitig sucht die Regierung nach neuen Impulsen für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Deutschland gilt dabei als strategischer Partner. Das Interesse der deutschen Wirtschaft war groß, wie sich bereits beim Deutsch-Kasachischen Wirtschaftsforum am 7. Oktober 2019 in Berlin gezeigt hatte. Erleichterungen in der Kreditwirtschaft spielen dabei eine wichtige Rolle, die Öffnung des benachbarten Usbekistan sowie die sich dadurch entwickelnden, umfangreichen Möglichkeiten in Zentralasien insgesamt.

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