Auf einem schmalen Pfad bringen Pipelines Öl und Gas aus der Kaspi-Region in den Westen, an Russands vorbei. Wie sicher kann dieser Weg sein?
Stabilität und Sicherheit waren die Themen, mit denen die Botschaft von Aserbaidschan Parlamentarier und Multiplikatoren einlud. Gleichzeitig gedachten die Gäste an den 22. Jahrestag der grausigen Ereignisse von Chodschali. Seit den Kämpfen um die Region von Karabach leben eine Million Flüchtlinge in Aserbaidschan. Die Rückkehr in ihre Heimat wird Ihnen nicht gestattet . Bis heute ist die Konfliktzone ein keinesfalls kalter Konflikt. Vier mal hat die UN seit 1992 Stellung genommen, ohne Folgen: Rund ein Fünftel von Aserbaidschan bleibt besetzt – gegen geltendes internationales Recht.
Grund für diesen Konflikt wie auch für zwei weitere im Kaukasus sind geopolitische Interessen. Wo Energie ist, gibt es Konflikte. Die EU braucht weitere Lieferquellen für Gas, und Kaspische Anrainer wie Aserbaidschan wollen liefern. Doch die Konkurrenz in Russland ist nicht erfreut. Verständlicher Weise, denn noch immer erwirtschaftet das riesige Land mehr als die Hälfte seiner Einnahmen aus den Geschäften mit Energie. Die noch neue “Eurasische Union” soll diese Interessen in einer Gemeinschaft festigen, unter Moskaus Führung, versteht sich, und in Konkurrenz mit der EU. Der Wirtschaftskrieg läuft auf vollen Touren. Erst Armenien, jetzt die Ukraine. Gekämpft wird mit harten Dollars und kalten Wohnzimmern.
Der “Schlüssel für die Lösung der Konflikte liegt in Moskau”, stellte Gernot Erler als Hauptredner der Veranstalung fest. Nach Lösungen wird gesucht. Und er machte einen weiteren Vorschlag: Vielleicht läge eine Lösung in der Schnittmenge, in dem: sowohl EU, als auch Eurasische Union?
Es erscheint fraglich, wie das funktionieren soll, denn letztlich ist es ein Kampf der Eliten um Macht und Einfluss und Energie. Die EU sollte aber mit kreativen politischen Lösungen eine aktivere Rolle als Vermittler in der Region spielen! Sie könnte damit zur Sicherheit und Stabilität in der Region beitragen.